Puh, was für Antworten. Da müssen erst noch die wichtigsten Fragen geklärt werden:
1. Wollt Ihr bei Gas bleiben?
Die Brennstoffe (nicht nur Gas, sondern auch alle anderen) werden immer teurer. Evtl. lohnt sich eine Pelletheizung. Da ist aber zu bedenken, dass Ihr Lagerraum für die Pellets braucht. Evtl. lohnt sich eine Solarunterstützung. Da müssen aber noch Leitungen bis ins Dach gezogen werden und Ihr braucht Platz für den Speicher im Keller.
2. Wieviel könnt Ihr ausgeben?
Es ist zwar schön, wenig Brennstoff zu verbrauchen, aber wenn Ihr momentan das Geld für mehr als einen Kessel nicht habt, bringts nichts. Evtl. könnt Ihr Euch ein Darlehen der KfW besorgen, wenn Ihr bestimmte Vorgaben erfüllt.
3. Wenn Brennwertkessel, dann
... müsst Ihr den Kamin mitsanieren. Das sollte aber im Angebot des Installateurs mit drin sein.
... braucht Ihr eine Abflussmöglichkeit, da das Kondenswasser abgeleitet werden muss.
... solltet Ihr überlegen, wieviel kW der Kessel tatsächlich leisten muss. Der kleinste Viessmann hat z.B. 6-26 kW. Das ist vermutlich bei Euch überdimensioniert. 26 kW sind für die Warmwasserbereitung nett (weil das Wasser schnell erwärmt wird). Wenn Ihr aber einen 300 Liter Speicher habt, ist das unnötig. 6 kW ist in den meisten Reihenhäusern zu viel, da springt die Heizung ständig an und schaltet gleich danach wieder ab. Es gibt von anderen Herstellern Modulationen ab 3 kW, da entfällt der gasraubende Kaltstart, weil der Kessel ständig arbeiten kann (bei uns hats immer weniger Tage mit -15 Grad.
4. Sollen andere Heizquellen genutzt werden?
Also z.B. Solar, Holz (entweder als Einzelofen oder mit Wassertasche zur Heizungsunterstützung oder gar als Feststoffkessel im Keller).
5. Wie gut/schlecht ist die Dämmung des Hauses?
Danach ist nicht nur die Leistung des Kessels auszurichten, sondern auch die Frage, ob sich z.B, solare Heizungsunterstützung lohnt. Evtl. lohnt sich dann ein Paket (Wärmedämmung Wände + neue Heizung + neue Fenster + Dämmung Kellerdecke + Dämmung Dach), sodass ihr die ganzen Maßnahmen bei der KfW finanzieren könnt.
Die Fragen kann Euch nur ein Energieberater (Adressen bei der Bafa im Netz) beantworten. Der kostet was, aber bei den Investitionskosten macht sich das schnell bezahlt. Der kommt ins Haus und erstellt ein Gutachten. Danach seid Ihr schlauer und könnt konkret planen. Bei uns war es so, dass wir die Heizung erneuern wollten und jetzt neue Fenster, eine neue Dachdämmung und Kellerdeckendämmung, einen Holzofen und eine neue Brennwertheizung mit Solarunterstützung haben. Wir verbrauchen nur noch 30 % Gas und alle Maßnahmen wurden über die KfW finanziert. und weil wir auf energetisches Neubauniveau gekommen sind, wurden uns noch 15 % des Darlehens erlassen. Viele gute Infos bekommt Ihr auch über www.haustechnikdialog.de. Dort sind viele Fachleute, die Fragen beantworten.
Viel Glück,
Stefan